Umgang mit Widerstand

16 Februar 2017
Erstellt von Ing. Alexandra Schermann, BA
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Widerstand

Wie zeigt sich Widerstand

  • Aktive Widerstände (verdeckt)
    Gegenargumente ohne Ende, “Ja-Sager” ohne Aktion, Delegation an alle möglichen Stellen, “Wörtliches” Umsetzen statt “Sinnvolles”, 100+1x erklären lassen,
    Ständig beschäftigt aber ohne Inhalt, “Es ist alles so schwierig/furchtbar/schlecht/falsch..”
  • Aktive Widerstände (offen)
    Alternativvorschläge, Immer muss noch etwas gemacht werden bevor es fertig ist, direkt sagen, dass nichts mehr kommt
  • Passive Widerstände
    Leute gehen auf Tauchstation, zu spät kommen, Handy spielen, Tratschen, “Dafür bin ich nicht verantwortlich”, Termine absagen/verschieben, Schweigen

Erkenntnisgewinn

In der anschließenden Diskussion wurden folgende Erkenntnisse gewonnen

  • Die verdeckten aktiven Widerstände sind schwer zu erkennen. Sie locken uns quasi auf eine falsche Fährte und verwickeln uns in Diskussionen oder Auseinandersetzungen die uns vom eigentlichen Thema abbringen. Hier gilt es aufmerksam zu beobachten. Wiederholungen sind ein guter Indikator um Widerstandsmuster zu erkennen.
  • Der Umgang mit aktiven Widerständen erschien leichter da es konkrete Ansatzpunkte gibt.
  • Bei den passiven Widerständen fällt es im Gegensatz zu den aktiven Widerständen schwerer sie anzusprechen.

Mögliche Ursachen von Widerstand

Folgende Ursachen wurden im Zuge der Diskussion genannt.

  • Die anstehende Aufgabe oder die Veränderung ist noch nicht klar und wurde noch nicht vollständig verstanden. Vielleicht ist auch das Tempo zu schnell und es wird für das Verständnis mehr Zeit benötigt.
  • Die Art und Weise wie die Aufgabe umgesetzt werden soll ist noch nicht klar genug
  • Die Personen erkennen keinen Nutzen für sich
  • Es bestehen Zweifel ob man selbst der Aufgabe gewachsen ist und sie lösen kann
  • Angst die derzeitige Situation aufzugeben – wer weiß was danach kommt

Handlungsoptionen

  • Widerstand erkennen
    Nicht jedes Verhalten wird von uns gleich als Widerstand erkannt und nicht jedes zu spät kommen ist gleich als Widerstand zu werten. Doch wiederholtes Auftreten von Handlungsmuster sollte uns Aufmerksam werden lassen.
  • Den Widerstand ernst nehmen und ihm Raum geben
    Arbeite ich sofort gegen den Widerstand wird zunächst lediglich der Gegendruck erhöht. Nehme ich den Widerstand ernst und gebe ihm Raum kann ich die Potentiale des Widerstands nutzen. Tratschen z.B. zwei Personen in einem Meeting kann ich fragen ob Unklarheiten bestehen. Vielleicht ist man zu schnell weitergegangen und die Klärung der Frage ist für die gesamte Gruppe von Nutzen.
  • Welche Ursachen ich auch immer hinter Wiederstandshandlungen vermute - es sind nur Vermutungen auf Basis derere ich meine Hypothesen bilde und mögliche Interventionen ableite (z.B. Beobachtung in der Gruppe mitteilen, 4-Augen Gespräch mit den Betroffenen, Rahmen schaffen und Unsicherheiten minimieren, Tempo verlangsamen, Nutzen transparent machen, etc.)
  • Nutzen von Widerstand erkennen. Widerstand hat eine bremsende Wirkung. Vielleicht drängt uns eine aktuelle Veränderung gerade an den Rand eines Abgrunds. Widerstand birgt die Möglichkeit inne zu halten und andere Handlungsoptionen zu diskutieren.

Die eigene Haltung zum Widerstand

Meine eigene Haltung zum Widerstand bzw. mein eigener Widerstand selbst wird meinen Umgang mit Widerständen maßgeblich gestalten.
Veränderungen gehen immer mit Widerständen einher. Doch das hat auch sein Gutes. Widerstand hat eine systemstabilisierende Funktion und beinhaltet für uns auch immer eine wichtige Botschaft.

 

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